Flyer 15
Plastik
Quellen
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Wir Deutsche verursachten 2016 durchschnittlich 38 kg Plastikmüll, der EU-Durchschnitt liegt bei 24 kg.
Quelle: Plastikatlas, Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff, Heinrich-Böll-Stiftung (2019) -
„Offiziell sind die Recyclingquoten in Deutschland relativ hoch. Im Jahr 2016 lagen sie bei 45 Prozent. Sie täuschen jedoch darüber hinweg, dass sie sich lediglich auf die Anlieferung bei einem Recyclingunternehmen, nicht aber auf den wirklich recycelten Output beziehen. Nimmt man die Gesamtmenge der anfallenden gebrauchten Kunststoffprodukte – im Fachjargon „Post-Consumer“ genannt – als Grundlage, wird in Deutschland nur etwa 15,6 Prozent zu Rezyclat verarbeitet. 7,8 Prozent sind mit Neukunststoff vergleichbar. Diese Menge wiederum macht 2,8 Prozent der in Deutschland verarbeiteten Kunststoffprodukte aus. Von einer Kreislaufwirtschaft kann kaum gesprochen werden. Hersteller nutzen für ihre Produkte lieber neuwertigen Kunststoff als minderwertiges Rezyclat. Der niedrige Preis für Neukunststoff und das teure Sortieren und Aufarbeiten von Gebrauchtkunststoff hat in Europa dazu geführt, dass ein Großteil des Plastikmülls nach Übersee verschifft wird.“
Quelle: Plastikatlas, Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff, Heinrich-Böll-Stiftung (2019) -
Das führt dazu, dass unser Plastik in sämtlichen Weltmeeren landet und sich zum Beispiel allein im Pazifik ein Müllstrudel der 4,5-fachen Größe Deutschlands gebildet hat.
Quelle: SPIEGEL Wissenschaft „Müllstrudel ist mehr als viermal so groß wie Deutschland“ -
Müll-Anteile im Meer (Diagramm): 49% Einwegplastik, 27% Fischfanggeräte, 18% Nicht-Plastik, 6% andere Plastikprodukte
Quelle: Europäisches Parlament „Plastik im Meer: Fakten, Auswirkungen und neue EU-Regeln“ -
Meereslebewesen verschlucken Plastikmüll oder verfangen sich darin, z.B. hat jede dritte Schildkröte Plastikteile im Magen.
Quelle: Greenpeace „10 Fakten zu unserem Plastik-Planeten Erde“ -
Mikroplastik gelangt über die Luft, die Nahrungskette bzw. das Trinkwasser auch in unseren Körper, was unserer Gesundheit schadet. Durchschnittlich nehmen wir pro Woche das Gewicht einer Kreditkarte auf.
Quelle: WWF Hintergrundpapier Mikroplastik (2020): „Der University of Newcastle (Australien) zufolge können Bürger in einem globalen Durchschnitt bis zu 5 Gramm Mikroplastik pro Woche über Wasser, Nahrung und Atemluft aufnehmen.“ - Vorderseite inspiriert durch: https://www.phoenixcompactors.co.uk/blog/great-pacific-garbage-patch
Weitere Informationen
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„Die weltweite Plastikproduktion ist von 2,1 Mio. Tonnen im Jahr 1950 auf 406 Mio. Tonnen im Jahr 2015 angestiegen“
Quelle: National Geographic“10 Erschreckende Fakten über Plastik“ -
Unverpacktläden in Stuttgart:
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Schüttgut (Stuttgart West)
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Noch ein paar Tipps, wie man selbst seinen Plastikkonsum verringern kann:
NATURPRODUKTE STATT KUNSTFASERN
Beim Waschen von Kunstfasern
wie Polyester lösen sich winzig kleine Faserteile aus der Kleidung,
werden mit dem Abwasser fortgespült – und landen am Ende im Meer. Zudem
ist für die Herstellung von Kunstfasern viel mehr Energie nötig als bei
der Baumwollproduktion. Der Blick aufs Etikett vorm Kauf lohnt alsoAUFRÄUMEN – WEG MIT DEM MÜLL!
Egal,
ob man an der Ostsee oder in den Alpen zuhause ist: Plastikmüll gelangt
nicht nur über Strände, sondern auch über Flüsse ins Meer. Deshalb:
Ärmel hochkrempeln und bei Müll-Aufräumaktionen mitmachen. Oder selbst
welche initiieren – damit Plastikmüll in der Umwelt keine Chance hat.UNNÖTIGES PLASTIK REDUZIEREN
Müssen Einwegflasche, Plastikgeschirr oder 1-Euro-Nippes unbedingt sein? Wahnsinn, welcher Aufwand etwa für einen Wegwerflöffel betrieben wird.
Wäre es da nicht sinnvoller, wenn wir unser Besteck einfach abwaschen?
Viele Plastik-Gadgets im Alltag sind komplett überflüssig. Deshalb:
Einfach mal den schnellen Griff zu Dingen hinterfragen, die es auch aus
schönen, langlebigen Materialien wie Holz, Glas, Stoff oder Metall gibt.DIE MACHT ALS KUNDE NUTZEN
Derzeit
werden 311 Millionen Tonnen Plastik im Jahr produziert, Tendenz stark
steigend. Hauptabnehmer ist die Verpackungsindustrie – die damit vor
allem Produkt-Marketing betreibt. Doch der Inhalt wird dadurch nicht
besser. Deshalb möglichst unverpackte Lebensmittel kaufen oder nur
solche in größeren Packungen. In vielen deutschen Städten gibt es
mittlerweile außerdem Unverpackt-Läden, in denen sich Kunden
Lebensmittel, Kosmetic, etc. in selbst mitgebrachte Behälter füllen
können. Umdenken kann auch bewirken, wer Hersteller und
Lebensmittelhandel auf Alternativen anspricht – oder gleich regionale
Produkte, beispielsweise in Obst- und Gemüsekisten, ordert.SOGENANNTES „BIOPLASTIK“ VERMEIDEN
Bloß
nicht täuschen lassen: Tüten aus „Bioplastik“ sind derzeit noch reine
Augenwischerei – erst recht wenn „kompostierbar“ draufsteht. In den
allerwenigsten Fällen sind solche Tüten tatsächlich biologisch abbaubar,
und wenn, dann nur unter ganz speziellen Bedingungen in der
industriellen Kompostierung. Diese Irreführung ruhig an die Verkäufer
zurückmelden!Quelle: 10 Tipps für weniger Plastik (Greenpeace), dort sind auch noch mehr Tipps zu finden.